Der Teufel mit den drei goldenen Haaren

Weihnachtsspiel (Spielzeit Dezember 2012 - )

 

nach dem gleichnamigen Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm 

bearbeitet für das Apoldaer Amateurtheater 

 von Mario Schiege.

 

BESETZUNG       

 

König Joachim Treiber
Müller Peter Thieme
Müllerin Diana Thein
Hannes Andre Weinberger
Räuberbraut 1 Romy Siegler
Räuberbraut 2 Maite Schiege
Räuberbraut 3 Ann-Sophie Schiege
Räuberbraut 4 Romy Eichhorn
Hofmarshall Martin Vollrath
Königin: Ilka Müller
Prinzessinn Clara Cynthia Thein
Bäuerin Kriemhild Eigenstätter-Oschmann
Bäuerins Sohn Jan-Eric Thein
Wirt Peter Thieme
Fährmann Martin Vollrath
Teufels Großmutter Helga Schnetter
Teufel Mario Schiege
Prolog Susanne Pfuch
Spielleitung Dr. Erika Block
Souffleuse Andrea Minner
Maske Ilka Müller, Diana Thein
Inspizienz / Requisite / Bühne Mario Schiege, Martin Vollrath
Ton / Musik / Licht Andreas Pfuch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weihnachtsstück des Apoldaer Amateurtheaters ausverkauft

 

Krimhild Eigenstätter-Oschmann spielt die Bäuerin, Cynthia Thein die Prinzessin. Foto: Peter Hansen

Mitglieder des Apoldaer Amateurtheaters feilten bei der Probe am Mittwochabend engagiert an letzten Details. Die Veranstaltungen von "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" sind ausverkauft. Mario Schiege spielt als Teufel einfach wunderbar. 

Apolda . Die gute Nachricht gleich vorweg - alle Eintrittskarten für die traditionelle Aufführungen des Weihnachtsmärchens durch Mitglieder des Apoldaer Amateurtheaters sind weg - immerhin binnen einer Woche nach Verkaufsstart!

Gegeben wird das Stück "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" am 15. Dezember ab 15 Uhr sowie am 16. Dezember um 11 und um 15 Uhr jeweils im Saal des Schlosses. Bühnengerecht umgeschrieben hat es Mario Schiege. Für ihn war das eine Premiere, schließlich hatte das bisher in der Regel Martin Vollrath übernommen.

Schätzungsweise 50 Minuten beträgt die Spielzeit. Dies aus gutem Grund, schließlich soll die Aufmerksamkeit der Kinder nicht überstrapaziert werden. Und so ist es denn auch gar nicht verwunderlich, dass bei der jüngsten Probe am Mittwochabend im Schlosssaal Spielleiterin Dr. Erika Block bei der Manöverkritik insbesondere die Straffung einzelner Szenen anregte, etwa die mit den Räubern am Lagerfeuer.

Die Handlung engagiert und kurzweilig voranzutreiben, darum geht es. Denn die Kinder sollen zwischendurch ja keinesfalls Langeweile empfinden. Wo die nämlich aufkommt, herrscht im jungen Publikum erfahrungsgemäß schnell Unruhe. Die Gefahr ist zumindest aus Sicht der TA indes überaus gering. Trotzdem wird natürlich nichts dem Zufall überlassen.

Beispielsweise wurde auch am Timing gefeilt. So soll etwa der König ( Joachim Treiber mit herrlicher Mähne neben seiner Königin, alias Ilka Müller ) in einem Fall erst die Szenerie betreten, wenn das durch Techniker Andreas Pfuch eingespielte Pferdegetrappel verstummt ist.

Geachtet wurde bei der Probe - immerhin seit Oktober ist man in der Freizeit einmal pro Woche für mehrere Stunden sehr aktiv - auch darauf, dass die Akteure stets laut zum Publikum sprechen. Die alten Bühnenhasen wie beispielsweise Helga Schnetter , Martin Vollrath , Peter Thieme , Joachim Treiber , Mario Schiege und andere wissen das natürlich. Indes, der "Bühnen-Nachwuchs" - Romy Siegler , Maite Marie und Ann-Sophie Schiege sowie Romy Eichhorn - muss das erst noch automatisieren. Denn verstehen sollen die Kinder vor der Bühne ja etwas, weil Mikrofone bei der Aufführung nicht verwendet werden.

Wie viel Mühe und Liebe zum Detail in den Vorbereitungen steckt, wird einem erst bewusst, wenn man einer Probe beiwohnt. Dass trotz aller Konzentration aber auch da schon herzhaft gelacht wird, zeigte sich am Mittwochabend. So darf man sich in jedem Fall auf einen von Mario Schiege überaus originell gespielten Teufel freuen, dem der als Hexe verkleidete Hannes ( André Weinberger ) aus der "Appelbachmiele" nach dem Servieren eines gewöhnungsbedürftigen Schneckeneintopfes beim Kraulen auf dem Bett unter viel Gezeter die Haare herausreißt.

Die Großmutter wurde mit der routinierten Helga Schnetter ebenso passend besetzt. Und einen grimmigeren Fährmann als Martin Vollrath , kann man sich kaum denken. Souffleuse Andrea Minner indes hatte hinter der Bühne recht wenig zu tun; die Texte sitzen rund eine Woche vor der Premiere. Außerdem können kleinere Hänger im Text bzw. im Ablauf durchaus mit Improvisationen überbrückt werden. - Dem Stück wird das keinen Abbruch tun.

Vor und hinter der Bühne wurde jedenfalls diskutiert, tauschte man sich über letzte Verbesserungsmöglichkeiten aus, wobei die Freude an der Sache stets zu spüren war.

Thüringer Allgemeine, 07.12.2012, Dirk Lorenz-Bauer

 

 

 

 

Gelungene Märchen-Premiere im Schloss

 

König (Joachim Treiber), Hannes (Andre Weinberger) sowie Prinzessin Clara (Cynthia Thein) und ihre Mitspieler kamen großartig beim Apoldaer Publikum an. Die Premiere des Stückes "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" fand am Samstag im Schloss statt. Foto: Dirk Lorenz-Bauer 

Das Apoldaer Amateurtheater spielte das Märchen vom "Teufel mit den drei goldenenen Haaren". Publikum dankte mit langem Applaus und selbst die jüngsten Zuschauer hielten bis zum Ende durch.

Apolda . Erwartungsgemäß eine gelungene Premiere lieferten die Darsteller des Apoldaer Amateurtheaters am Samstag zur Premiere des vorweihnachtlichen Märchenspiels "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" auf der Bühne des Schlosses ab.

Konzentriert verfolgten selbst die Jüngsten unter den Zuschauern das Stück in der Bearbeitung von Mario Schiege bis zum Schluss. Das spricht nicht zuletzt für die unter Leitung von Spielleiterin Dr. Erika Block über Wochen hinweg straff einstudierte Handlung. Langeweile also mag anderswo geherrscht haben, bei den insgesamt drei Aufführungen am Wochenende jedenfalls nicht. Ein Gewinn für die Inszenierung waren nicht zuletzt die wunderbar anzusehenden Kostümen sowie die wirkungsvollen Requisiten. Letztere verantworteten Martin Vollrath und Mario Schiege. Um die Maske kümmerten sich Diana Thein und Ilka Müller .

Mario Schiege gab einen Teufel, der zunächst furchteinflößend, dann aber dank gespielter Schrulligkeit zunehmend lustiger daherkam. Diesem vermochte es das einst an der Mühle von Diana Thein - mit hinreißend gelben Holzpantinen ausgestattet - und Peter Thieme (Tolle Zipfelmütze!) flussseitig angeschwemmte Glückskind Hannes ( Andre Weinberger ) beim Besuch in der rotlichtüberfluteten Behausung drei Haare vom schwefeligen Kopf zu stibitzen. - Zunächst war das als Brautgeschenk gedacht; im Endeffekt wohl doch eher als Brautvatergeschenk. Denn dass der junge Mann sich überhaupt in diese Gefahr begeben musste, hat mit dem sich für clever haltenden König, alias Joachim Treiber , zu tun.

Der will Hannes seine verliebte Tochter, Prinzessin Clara ( Cynthia Thein ), nur zu Frau geben, wenn dieser die Mission erfüllt, sprich die Haare beschafft. Einst hatte der König den Jungen dem Schicksal überlassen, als er ihn als Baby im Körbchen dem Fluss übergab.

Dem längst zum pfiffigen Burschen herangewachsenen Hannes, der im Stück mehrfach seine müllermäßigen Wanderungen durchs Publikum unternimmt, gelingt der Coup nicht zuletzt durch die Unterweisung einer erfahrenen Hexe, alias Helga Schnetter . Die nämlich findet, während sie engagiert in einem Kessel mit Kröten-Schnecken-Suppe rührt, dass der Junge mit dem reinen Gewissen Besseres verdient hat, als beim Teufel zu enden. Kurzum: Die Hexe gibt ihm nicht nur Verhaltenstipps für den Höllentrip, sondern obendrein ihre Schürze samt Kopftuch, um die Maskerade nahezu perfekt zu machen.

Zudem löst Glückskind Hannes im Zuge der Audienz beim Teufel drei ihm unterwegs vorgetragene vermeintliche Probleme eines knurrigen Fährmanns ( Martin Vollrath ), einer Dorfgemeinschaft mit ihrem versiegten Brunnen (Krimhild Eigenstetter-Oschmann und Jan-Eric Thein ) sowie eines Wirts ( Peter Thieme ) mit dem einst goldene Früchte tragenden Apfelbaum.

Am Ende wird also, wie sollte es im Märchen auch anders sein, alles gut. Das junge Glück findet zueinander. Und der garstige König rudert bis in alle Ewigkeit in der Unterwelt herum. Den Job übrigens hat ihm der Fährmann vermacht. Der Tipp dazu kam, wen wundert es, vom pfiffigen Hannes.

Dirk Lorenz-Bauer / 17.12.12 / TA