Der Mörder

Einakter nach Curt Goetz

Spielzeit 11/2002 bis 12/2003

 

BESETZUNG

Der Apotheker Joachim Treiber
Isabella Helga Schnetter
Konrad Martin Vollrath
Heinrich Peter Thieme
Jagdgast D´Elom Mario Schiege
Spielleitung Dr. Erika Block
Souffleuse Andrea Minner

Ton/Musik/Licht

Peer Heinki

Bühnenbild Mario Schiege
Maske Nancy Reinhardt

 

 

Herr Apotheker  

 

"Gibt´s schon wieder Ente?" "Ich hab seit acht Stunden nichts gegessen"

 

"Der Heinrich versteht doch, den Wein zu temperieren"

"Wo kommen sie denn her?"

 

Ein Meisterschuß...

"Was wollte denn der Gendarm von dir?"

 

Ehebruch mit Folgen
Apoldaer Amateurtheater wurde Curt Goetz gerecht

THEATER: Der „Apotheker“ Achim Treiber (l.) erzählt „Isabella“ Helga Schnetter die Geschichte seiner Holzbeine.

APOLDA (bah). Mit zwei Einaktern meldete sich das Apoldaer Amateurtheater am Wochenende eindrucksvoll auf der Bühne zurück. Nachdem die Premiere am Samstagabend restlos ausverkauft war, zog es gestern Nachmittag noch einmal mehr als 60 Interessierte ins Schloss.

Unter Regie von Dr. Erika Block führten Helga Schnetter, Krimhild Oschmann, Achim Treiber, Martin Vollrath, Peter Thieme und Mario Schiege die beiden Stücke „Der Mörder“ und „Hund im Hirn“ von Curt Goetz auf. Dabei gaben sie gekonnt der hintergründig-zweideutigen Sprache des Autors Gestalt. Im Mittelpunkt beider Stücke steht die augenzwinkernde Betrachtung de ehelichen Treue. Während in „Der Mörder“ mit der schrecklichen Konsequenz gespielt wird, folgen einem Ehebruch bei „Hund im Hirn“ noch andere menschliche Schwächen.
Das Amateurtheater glänzte mit überzeugender schauspielerischer Leistung. Auch die Technik trug zum optimalen Gelingen der Vorführungen bei: Von der Pausenmusik bis zum punktgenauen Donner stimmte einfach alles.

Die nächste Veranstaltung ist am Samstag um 19.30 Uhr im Saal des Apoldaer Schlosses.










„Thüringer Allgemeine“ 25. November 2002

 

Ergoetzliches im Apoldaer Amateurtheater

„Gibts denn schon wieder Ente?“ nörgelt der Jäger Konrad im Einakter „Der Mörder“. Und in Anlehnung hieß es „Schon wieder Curt Goetz?“ bei der kürzlichen Programmdiskussion zur 13. Spielzeit des Apoldaer Amateurtheaters. Nach der erfolgreichen Aufführung vor sechs Jahren („Ingeborg“) hatte zum zweiten Mal eine Darbietung von Curt-Goetz-Stücken für bislang 5 ausverkaufte Vorstellungen gesorgt. Das war eine echte Herausforderung gewesen nach den Lachsalven der Loriot-Abende des Vorjahres.





Nun also brüten die sechs Schauspieler (Krimhild Oschmann, Helga Schnetter, Mario Schiege, Peter Thieme, Joachim Treiber und Martin Vollrath) die Souffleuse Andrea Minner, die Techniker Per Heinki und Rene Vollrath sowie die Regiesseurin Dr. Erika Block über neuen Spielplänen. Bei der Wahl neuer Stücke ist zu bedenken, daß sie nur wenige Personen umfassen können, von der Ausstattung so angelegt sind, daß wie bisher von den Ensemblemitgliedern alles selbst bestritten werden kann.
Das heißt Bühnenbilder, Kostüme und Requisisten entstehen dabei zum Teil auch in mühevoller Handarbeit. Das wichtigste Kriterium aber ist natürlich, den Nerv des Publikums zu treffen. Bei Curt Goetz konnte man sicher sein, daß seine geistreichen Wortspiele, sein trockener Humor, die pfiffigen Pointen und die treffenden Charaktere eine heitere, nie aber eine seichte Unterhaltung bieten. Diesen Anspruch gilt es nun erneut zu erfüllen. Also heißt es, geeignete Literatur sichten im nicht gerade üppigen Blätterwald deutscher Komödien.

Vor der Premiere aber hat das Amateurtheater etwa ein Jahr lang wöchentliche Proben zu absolvieren. Das erfordert nicht nur Fleiß und Durchhaltevermögen beim Erlernen der Rollentexte, sondern auch Teamgeist in seinem eigentlichen Sinn. Sich im Spiel mit anderen selbst zu erproben, sich in eine andere Figur hineinzudenken und sie für das Publikum erlebbar werden zu lassen, hat schon einen hohen Reiz.

Aber auch, mit der richtigen Beleuchtung Effekte zu setzen, eine passende Musik zusammenzustellen, die den Gesamteindruck abrundet, ein Bühnenbild zu gestalten, das dem Zeitgeist des Stückes gerecht wird, setzt gute Textkenntnis und Einfühlungsvermögen voraus. Mit einem Wort, die Arbeit ist sehr vielseitig, was zugleich anspruchsvoll und entspannend wirkt.

Wenn sich nach einem langem Arbeitstag alle jeden Mittwoch Abend im Saal des Apoldaer Schlosses mit guter Laune und voller Elan treffen, dann spricht das für sich selbst.
Die große Nachfrage hat die Theatergruppe darin bestärkt, auch künftig zur Weihnachtszeit ein Märchen, wie jüngst den „Gestiefelten Kater“ aufzuführen, das etwa aller drei Jahre wechselt. Sie sehen darüber hinaus ihren Ehrgeiz darin, ein Abendprogramm für Erwachsene jährlich neu einzustudieren.

Natürlich wäre es sehr schön, wenn sich noch andere für diese sinnvolle Freizeitgestaltung begeistern könnten, um bei den künftigen Vorhaben mitzuwirken. Allerdings wird gewarnt: wen einmal das Theaterfieber ergriffen hat, den läßt es so schnell nicht los. „Es ist schon so etwas wie Sucht“, gestand kürzlich Peter Thieme, der es als langjähriges Mitglied ja wissen muß.

Also sollte es beim nächsten Mal kein Curt Goetz werden, hoffen wir trotzdem , unser Publikum ergötzen zu können.

Nächste Vorstellung der Erzählungen von Curt Goetz am 30.03.2003, 17.00 Uhr, im Saal des Apoldaer Schlosses.

gez. Martin Vollrath   












„Amtsblatt der Stadt Apolda“ März 2003