Landeswelle Thüringen und seine Bürgermeisterschaften,

das Apoldaer Amateurtheater und 

"Der Glöckner von Apolda"

 

 

 

Aus dem Amtblatt Apolda

Nichtamtlicher Teil: Informationen 

"Der Glöckner von Apolda" auf dem Markt uraufgeführt 

Engagierte Glockenstädter meisterten Aufgabe der Landeswelle-Bürgermeisterschaften

Als Maik "Scholle" Scholkowsky vom Thüringer Privatsender Landeswelle am 23. August kurz vor 7.15 Uhr Apoldas Aufgabe der Bürgermeisterschaften verkündete, herrschte erst einmal betretenes Schweigen. "Liebe Einwohner von Apolda! Als Glockenstadt seid ihr bekannt - und heute lassen wir's richtig läuten. Erfindet das Musical ,Der Glöckner von Apolda' und veranstaltet bis 16 Uhr die Uraufführung - mit Orchester, Chor, Schauspielern, Kulisse und Publikum. Und zum Finale müssen alle Glocken in Apolda läuten - zumindest hier im Rathaus! Glock auf - ich will den ,Glöckner von Apolda' sehen! In einem ersten Kommentar brachte Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand die allgemeine Überraschung auf den Punkt: "Ich hätte lieber gestrickt, aber es muss auch so gehen." Und so galt es bis spätestens 16 Uhr das Musical zu schreiben, einzuüben und uraufzuführen. Doch die Glockenstadt konnte sich stets auf erfahrene Theater- und Bühnenprofis stützen. Und so oblag es Pfarrer Felix Leibrock, der sonst beim Apoldaer Amateurtheater Regie führenden Dr. Erika Block und Lothar Trübner, Bühnen-Urgestein des Apoldaer Faschingsc1ubs, in kürzester Zeit das Drehbuch zu schreiben. Während drin die Köpfe rauchten, schickte der Himmel bis gegen 13.30 Uhr einen Regenschauer nach dem anderen. Erst zur Premiere ließ sich die ebenfalls neugierige Sonne blicken. Rund 300 Zuschauer wollten sich die Uraufführung dann auch nicht entgehen lassen. Sie sahen ein Stück, das Pariser und Apoldaer Geschichte untrennbar verwob. Esmeralda (Diana Landgraf-Hauschel) will bei David, dem Strickermann (Thomas Burkhardt), zur Lehre gehen. Ihre Schönheit betört sowohl Napoleon (Rüdiger Eisenbrand) als auch Karl Lagerfeld (Mario Schiege) - beider Werben blieb jedoch erfolglos. Als dann auch David sie bedrängt, schlägt die Stunde Quasimodos (J oachim Treiber), der die hübsche junge Frau in Sicherheit bringt. Für die Musik hatten die Tönsmänner gesorgt, als Vorleserin glänzte Superintendentin Bärbel Hertel, beim Bühnenbild und Kostümen fassten unzählige Hände mit an. Als dann gegen 16 Uhr der erlösende Satz fiel "Die Aufgabe ist gemeistert!" brach auf dem Markt großer Jubel aus. Insgesamt beteiligten sich zehn Thüringer Städte vom 13.-24. August an den Bürgermeisterschaften. Dass es letztlich nach dem Internet-Votum für Apolda doch nicht ganz zu dem kollektiven Belantis-Besuch reichte, ist zwar schade, aber zu verschmerzen. Und Scholle brachte es auf den Punkt: "Der Broadway - das ist eine Heimstätte für Laienschauspieler. Echte Schauspielkunst gibt es nur in Apolda!" Denn der olympische Gedanke zählte.

Für ihr Engagement und Mitwirken dank die Stadtverwaltung allen Beteiligten: - 1. Thüringer Guggemusiker - Apoldaer Amatheurtheater - Apoldaer Faschingsc1ub mit Guggis - Apoldaer Kulturverein - Autohaus Matt - Betriebshof - Blumengeschäft "Löwenzahn" - B-Werbung Birgit Herffurth - Das Werbehaus Cornelia Urban - Erzieherinnen der Kindertagesstätten der Stadt Apolda - Familie Volkholz - Fanfahrenzug der Vereinigten Männer- chöre Apolda - Faschingsfreunde Gramont - Feuerwehr Apolda - Grill-Teufel - Günter Ramthor - Jugendhaus "Logo" - Klaus-Dieter Weilepp - Landratsamt Weimarer Land, Herr Münchberg - Maret Müller - Nadelöhr - Braut- und Festmoden - Pfarrer Felix Leibrock - Superintendentin Bärbel Hertel - Tönsmänner - Vereinsbrauerei Apolda - Werner Tittel - Wohnungsgesellschaft Apolda mbH, Herr Rost und allen nicht genannten Helfern. Bilder des Spektakels können unter www. apolda.de betrachtet werden.

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Der Glöckner von Apolda

"Die Aufgabe ist gemeistert!" 

Erst mit diesem erleichternden Satz wich die Spannung. Stundenlang befand sich Apolda gestern im Musical-Fieber. Die "Bürgermeisterschaften" machten in der Glockenstadt Station.

(Foto: M. Blau)

 

Mit vielem hat Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand gerechnet - damit nicht. Er wurde ganz blass, als Maik "Scholle" Scholkowsky vom Thüringer Privatsender Landeswelle ihm die Stadt-Aufgabe im Rahmen der "Bürgermeisterschaften" stellte. Bis 16 Uhr sollten sich die Apoldaer ein Musical ausdenken und uraufführen. "Glock auf! Ich will den Glöckner von Apolda sehen." Das war um 7.13 Uhr. Zwar hatte sich schon ein ganzer Stab von Mitarbeitern um den Fachbereichsleiter Stefan Zimmermann geschart - so richtig los ging es aber erst jetzt.

Obwohl fieberhaft gearbeitet wurde, verging der Vormittag viel zu schnell. Mit Pfarrer Felix Leibrock, mit der vom Theater regie-erfahrenen Erika Block und mit dem AFC-Humoristen Lothar Trübner hatte sich rasch ein Autorenkollektiv für das Drehbuch gefunden. Auch die Faschingsfreunde Gramont unterstützten das Vorbereitungsteam, das im Stadthaus sein Hauptquartier bezogen hatte. Und während die Schreiber noch über Handlungsfaden und Musik grübelten, wurde die Nachbildung der Kölner Domglocke auf den Markt gerollt. Der "decke Pitter" aus Styropor, der selbst stolze 1,5 Tonnen auf die Waage bringt, sollte die Kulisse für den Chor des Musicals bilden. Mit Lutz Mädefessel am Steuer rollte ein Lautsprecherwagen durch die Stadt, um schon zur Probe ab 14 Uhr möglichst viele Apoldaer als Statisten auf den Marktplatz zu bringen.

 

Zwischenzeitlich sickerten die ersten Ideen durch: Der Bürgermeister wird vom Balkon des Rathauses abgeseilt. Im Stück spielt Karl Lagerfeld mit. Und so weiter. Die Generalprobe bei Regenwetter fand nur wenig Zuschauer, dann strömten reichlich 300 Apoldaer auf den Markt.

Sie sahen die Welturaufführung des "Glöckners von Apolda". Sparsame Texte umrissen die Handlung, die Tönsmänner übernahmen den musikalischen Part. Esmeralda, gespielt von Diana Landgraf-Hauschel, die von Scholle mit Hartnäckigkeit als "Hansche" angekündigt wurde, kommt als junge Strickerin zu David, dem Strickermann (Thomas Burkhardt), um in die Lehre zu gehen. Viele verlieben sich in die Schöne, so Napoleon (Rüdiger Eisenbrand), der abgewiesen wird, weil Esmeralda nur Gramont liebt. Auch Lagerfeld (Mario Schiege) blitzt ab. "Wer unsere Pullover nicht liebt, den kann ich auch nicht lieben." Letztlich wird Esmeralda von David bedrängt. Dessen Geselle Quasimodo (Joachim Treiber), im Nebenberuf Glöckner des Rathauses, rettet sie . . . Happy-End und Vorhang.

Stürmischer Beifall war den Akteuren sicher und so mancher hat gestaunt, wie schnell Kostüme, Requisiten und Bühnenbild parat waren. Auch das Team des Radiosenders war baff und geizte nicht mit Lob. 

Thüringer Allgemeine, Klaus JÄGER, 23.08.2007

 

 

 

 

Bilder und Impressionen vom Marktplatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: www.landeswelle.de, www.thueringer-allgemeine.de)